In einer Kommentarsektion zum in der Welt von Harry Potter angesiedelten Spiel Hogwarts Legacy wunderte sich ein Spieler, dass viele Monate nach Veröffentlichung des Spiels, mitten in der Nacht noch immer viele Menschen in die Welt von Hogwarts Legacy abtauchen. Einerseits hatte er offenbar bisher nicht erfahren, dass die Welt aus mehr Zeitzonen als denen in den USA besteht.
Was er aber auch nicht mitbekommen hatte war, dass die Welt von Harry Potter nicht nur in den USA zu einem gigantischen Franchise geworden ist. Er war auch der Meinung, dass die Wizarding World in Asien gar keine Relevanz hat. Ich möchte hier nicht für andere asiatische Länder sprechen, doch hier in Japan ist die Welt, welche ursprünglich um die magische Schule Hogwarts und eben den titelgebenden Charakter entworfen wurde, gigantisch.
Neben Themencafés, regelmäßig auftauchenden Pop-up-Stores und natürlich der große Harry Potter Teil der Universal Studios in Osaka, wurde das Fandom in Japan vor Kuryem um eine weitere Attraktion reicher. Im Stadtteil Nerima von Tokyo wurde im Juni 2023 the Warner Bros. Studio Tour – The Making of Harry Potter eröffnet. Von unserem eigenen Besuch in der Wizarding World, was wir dort gesehen, gegessen und gekauft haben, geht es in diesem Artikel.


Harry Potter in Japan
Nicht nur gehört Japanisch zu den 79 Sprachen, in denen die Bücher übersetzt worden sind, auch die erfolgreichen Filme wurden komplett auf Japanisch synchronisiert. In Deutschland ist man in der Regel die aufwändige Synchronisation von Filmen gewohnt. Doch in vielen anderen Ländern, so auch in Japan, kommen Produktionen aus dem Westen zumeist ausschließlich mit japanischen Untertiteln in die Kinos.
Neben den besonders beliebten Disney Produktionen gehören eben die Filme über den Zauberschüler, welcher mit seinen Freunden und Professoren gegen die finsteren Mächte antritt, zu den nicht japanischen Filmen, welche sehr aufwändig synchronisiert worden sind. Doch alles begann natürlich mit den originalen Büchern.


Harry Potter – das erste Buch in Japan
Das erste Harry-Potter-Buch, Harry Potter und der Stein der Weisen, wurde 1999 in Japan veröffentlicht, zwei Jahre nach seiner ursprünglichen Veröffentlichung im Vereinigten Königreich. Für die japanische Übersetzung sorgte Yuko Matsuoka, der es gelang, die Magie und den Humor von J.K. Rowlings Werk einzufangen.
Zudem musste sie einige der Namen und Begriffe, die auf englischen Wortspielen basieren, wie Quidditch, Hogwarts und Voldemort, auf clevere Weise übersetzen. So übersetzte sie beispielsweise Quidditch mit Kuikidditchi (クィディッチ), was ähnlich klingt wie Cricket, ein in England beliebter Sport. Sie übersetzte Hogwarts mit Hoguwatsu (ホグワーツ), was die ursprüngliche Aussprache beibehält. Und sie übersetzte Voldemort mit Vorudemoto (ヴォルデモート), was bedrohlich klingt, aber auch auf Französisch „Flucht vor dem Tod“ bedeuten kann.
Die Bücher waren in Japan ein großer Erfolg, verkauften sich über 24 Millionen Mal und wurden mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem renommierten Yomiuri-Literaturpreis im Jahr 2000. Die japanischen Fans liebten die Geschichte von Harry und seinen Freunden und konnten sich vor allem mit ihren Kämpfen und Triumphen identifizieren. Sie genossen auch die reichhaltige und fantasievolle Welt der Magie, die Rowling geschaffen hatte und die von verschiedenen Mythen und Legenden aus unterschiedlichen Kulturen beeinflusst war. Viele Fans gründeten sogar Clubs, um ihre Lieblingsfiguren und Aspekte der Bücher zu diskutieren und zu feiern.


Die Filme und das Merchandise
Aber auch in Japan waren die Filme äußerst erfolgreich, angefangen mit dem ersten Film, Harry Potter und der Stein der Weisen, aus dem Jahr 2001. Die Filme wurden von talentierten Synchronsprechern ins Japanische synchronisiert, wobei sie die Persönlichkeiten und Emotionen der Originalschauspieler nachahmten.
Die Filme enthielten auch einige Spezialeffekte und Szenen, die auf das japanische Publikum zugeschnitten waren, z. B. wurden mehr Kirschblüten und Laternen hinzugefügt, um Hogwarts mehr wie eine traditionelle japanische Schule aussehen zu lassen. Mit über 900 Millionen Dollar Einspielergebnis allein in Japan waren die Filme ein großer Erfolg an den Kinokassen und ein weiterer Grund für die Ausbreitung des dieses Phänomens.
Die Filme lösten in Japan eine pure Welle von Merchandising-Artikeln und Veranstaltungen zum Thema Harry Potter aus. So gibt es beispielsweise mehrere Ausstellungen und Themenparks, in denen Requisiten, Kostüme und Kulissen aus den Filmen ausgestellt werden. Ferner gab und gibt es immer wieder zahlreiche Produkte und Kooperationen mit Harry-Potter-Figuren und -Motiven, z. B. Kleidung, Accessoires, Schreibwaren, Spielzeug, Spielen, Lebensmitteln und Getränken.
Einige dieser Produkte sind auch exklusiv in Japan erhältlich, wie z. B. eine Sonderausgaben von Butterbier, die in Lebensmittelgeschäften verkauft wurden, aber auch verschiedene Kleidungsstücke, Schmuckstücke, sowie weiteres Charakter-bezogenes Merchandise, wie die aktuelle äußerst beliebte Luna Kollektion. Auch die an den japanischen Zeichenstil erinnernde Yume Collection, von Bildern, Figuren, Shirts und mehr, hat ihren Ursprung in Japan, kann aber bereits teilweise auch in anderen Ländern erworben werden.


Wizarding World in den Universal Studios in Osaka
Eines der aufregendsten Ereignisse für die japanischen Fans war die Eröffnung von The Wizarding World of Harry Potter in den Universal Studios Japan im Jahr 2014. Nach dem Park in Orlando, Florida, war dies der zweite Wizarding World Park weltweit. In dem Park wurden einige der legendären Schauplätze aus den Filmen nachgebaut, darunter das Dorf Hogsmeade, das Schloss Hogwarts, die Winkelgasse und die Gringotts Bank.
Der Park bietet auch ein paar aufregende Fahrgeschäfte und Attraktionen, die sich an den Filmen orientieren, wie z. B. Harry Potter und die verbotene Reise, Flug des Hippogreifs, Dragon Challenge und Flucht aus Gringotts. Der Park verfügt auch über einige einzigartige Elemente, die in anderen Parks der Wizarding World nicht zu finden sind, wie zum Beispiel eine Live-Show mit einer japanischen Trommelgruppe namens Wadaiko.


Japan als Teil der Wizarding World
Aber was ist mit der Wizarding World selbst? Es gibt in Japan eine eigene Geschichte und Kultur der Magie innerhalb dieser fiktiven Welt. Laut J.K. Rowlings Schriften auf der Webseite Pottermore (jetzt Wizarding World) gibt es in Japan ein eigenes Ministerium für Magie und eine eigene Zauberschule namens Mahoudokoro (マホウドコロ), was auf Japanisch „Ort der Magie“ bedeutet. Mahoudokoro befindet sich auf einer Vulkaninsel namens Minami Iwo Jima (南硫黄島), von der man annimmt, dass sie von Muggeln unbewohnt ist. Mahoudokoro ist eine alte und angesehene Schule, welche für ihre akademischen Leistungen und ihr Können im Quidditch bekannt ist. Die Schüler tragen verzauberte Roben, die je nach Leistungsstand die Farbe wechseln: von Rosa für Anfänger bis Gold für Absolventen.
Zudem hat Japan seine eigenen magischen Kreaturen und Wesen, von denen einige laut der Lore in Japan heimisch sind und andere aus anderen Ländern importiert wurden. In Japan bekannte mythologische Wesen sind etwa der „Kappa“ (河童), ein im Wasser lebendes Wesen, welches an eine Schildkröte mit einem menschenähnlichen Gesicht und einer Vertiefung auf dem Kopf, die Wasser enthält, erinnert.
Mehr über den Kappa haben wir in unserem passenden Artikel zusammengefasst.


In Japan gibt es zudem den Nogtail (ノグテイル), eine Art Dämonenschwein, welches Ernten und Viehbestände zerstören kann. Der Nogtail kann durch rein weiße Hunde vertrieben werden. In Japan gibt es auch den Oni (鬼), ein Yokai, der einem Oger ähnelt und Hörner, Reißzähne und Klauen haben soll. Der Oni gilt als wild und gewalttätig, kann aber durch Bohnen oder die Farbe Rot vertrieben werden.
Zu den magischen Kreaturen, die in Japan nicht heimisch sind, sondern von Zauberern eingeführt wurden, gehört der Demiguise (デミガイズ), eine Art silberhaariger Affe, der unsichtbar werden und Vorhersagen machen kann. Ein Demiguise tritt selten auf und ist vom Aussterben bedroht. Sein Fell wird zur Herstellung von Unsichtbarkeitsmänteln verwendet. Eine weitere Kreatur, die in Japan nicht heimisch ist, sondern von Zauberern eingeführt wurde, ist der Occamy (オカミー), eine geflügelte Schlange, die wachsen oder schrumpfen kann, um sich jedem Raum anzupassen. Der Occamy ist sehr aggressiv und beschützt seine Eier, welche aus reinem Silber bestehen.
Wie also auch in der Lore der Wizarding World mit Bezug auf andere Nationen, wird auch hier die japanische Mythologie mit der fiktiven aus den Büchern vermischt.


Auf zur Warner Bro. Studio Tour
Die Warner Bros. Studio Tour – The Making of Harry Potter Tokyo ist nach der originalen in London die zweite Ihrer Art. Gemeinsam mit talentierten japanischen Handwerkern wurde im Bezirk Nerima auf einer Fläche von ca. 30.000 m² eine faszinierende Ausstellung geschaffen. Eine Ausstellung, welche zwar vor allem an die Fans der Harry Potter und Fantastic Beasts Filme gerichtet ist, zudem aber auch faszinierende Einblicke in das Kunsthandwerk der Filme bietet.
Mithilfe von Requisiten, detailliert nachgestellten Kulissen, Mitmach-Workshops und Informationen in Text, Bild und Video wird dem Besucher die komplette Entstehungsgeschichte der Filme näher gebracht. Von den ersten Skizzen und Pappmodellen, über das Design von Zeitungen, Möbeln, Landschaften und Gebäuden, bis zur Produktion der Spezialeffekte per Animatronic oder am Computer gibt es unfassbar viel zu bestaunen. Auch dem Sounddesign in Form von Dialogen, Geräuschen und natürlich der ikonischen Musik von John Williams wird Platz eingeräumt. Es ist also nicht nur für Fans von Harry Potter und der Wizarding World ein besonderes Erlebnis, sondern für alle Filmfans ein lohnender Besuch.


Eine schöne innovative Einführung
Nachdem wir wenige Minuten vom Bahnhof Nerima zum Gelände der Tour gegangen waren, wurden wir schon draußen von den sanften Melodien der Filmmusik begrüßt. Auch gab es bereits einige Dinge zu sehen, wie eine Hagrid und Harry Statue, eine große Darstellung von Voldemorts Schlange Nagini und natürlich eine extrem große Version von Harry Potters ikonischer Brille.
Allzu lange wollten wir uns jedoch nicht im Freien aufhalten und so betraten wir das Gebäude, zeigten unsere Tickets und gingen hinein. Als Erstes holten wir uns noch unsere Ausgabe des offiziellen Guides in hochwertiger gedruckter Form und dann ging es weiter.
Der erste Bereich bestand aus großen plastischen Darstellungen verschiedener Charaktere der Harry Potter und Fantastic Beasts Filme, welche allesamt sehr kunstvoll ausgeleuchtet und somit in Szene gesetzt waren.
Nach einigen weiteren animierten Bildern im Stile der Filme, mit den Darstellern, Produzenten und weiteren wichtigen Akteuren der Filme, wurden wir in einen Nebenraum geleitet. Hier wurden wir, ebenfalls ganz im Stile der Filme von einigen Erschaffern der Filme, und auch den Synchronsprechern auf Englisch und Japanisch direkt auf die bevorstehende Tour vorbereitet. Es wurde auch noch einmal ein wenig auf die Geschichte der Warner Bros. Tour eingegangen, bevor wir dann in einen großen Kinosaal geleitet wurden.
Hier suchten wir uns einen Platz und nachdem das Licht gedimmt wurde, wurden wir auf der großen Leinwand von Hermine, Ron und Harry begrüßt, okay eigentlich von ihren Darstellern Daniel Radcliffe, Emma Watson und natürlich Rupert Grint.
Die drei Darsteller erzählten noch einmal von ihrer Zeit, in welcher sie die Filme gedreht haben und hießen alle Besucher zur Studio Tour willkommen.
Das Licht ging langsam wieder an und anstelle der Leinwand war nun eine gigantische Tür zu sehen. Wir wurden von einer Angestellten dann gefragt, ob jemand Geburtstag hat oder am besagten Tag ein anderes Jubiläum feiern würde. Diejenigen, welche die Hand gehoben hatten, wurden nach vorn gebeten und hatten dann die ehrenvolle Aufgabe, die Tür zur großen Halle zu öffnen, welche dann die eigentliche Tour einleitete.


Viele Requisiten und beeindruckende Kulissen.
Schon nach dem Betreten der großen Halle wurde einem klar, dass das, was wir bisher gesehen hatten, wirklich nur ein Hauch von einem Vorgeschmack war. Es gab zwar keine fliegenden Kerzen, doch ansonsten hatte man den berühmten Saal der Filme in einer unglaublichen Detailtreue nachgestellt.
Susann und ich waren auch bereits einmal in Oxford in der Christ Church Universität, wo die Szenen der großen Halle gedreht worden waren, und haben schon damals viele Elemente wiedererkennen können.
Immer wieder gab es auch Beschreibungen von Guides, welche in jedem Raum standen und auch dafür da waren, dass man ihnen Fragen stellen konnte. Aber nicht nur die Gebäudestruktur, und die Möbel erkannte man aus den Filmen wieder. Sondern auch die zahlreichen Kleidungsstücke, welche Puppen angezogen waren, welche im Gesicht zwar farblich unauffällig weiß waren, doch aufgrund der Liebe zum Detail, war es ein leichtes zu erkennen, wen man hier vor indirekt vor sich stehen hatte.
Nach der großen Halle war es dann jedem frei, die gesamte Tour selbst zu erkunden. So besuchte man die einzelnen Gemeinschaftsräume der Häuser, die Schlafsäle und aber natürlich auch wichtige Räumlichkeiten der Professoren und die verschiedensten Unterrichtsräume.


Neben dem Bestaunen der nachgestellten Sets waren es aber auch zahlreiche wirklich spannende Informationen zur Produktion der Harry Potter und Fantastic Beasts Filme, welche uns begeistern konnten. Wie viel Feinarbeit und Zeit hier in Details von Dingen gesteckt wurde, welche man nur wenige Sekunden und oftmals nicht mal sehr genau im fertigen Film gesehen hat, ist unglaublich.
Auch wenn man sich Teile der nachgestellten Bibliothek von Hogwarts angeschaut hat und dann erfuhr, wie viele verschiedene Bücher detailliert entworfen wurden, war man nicht selten erstaunt. Auch wurde natürlich immer wieder davon erzählt, wie man die Sets bauen musste, um auch bestimmte Spezialeffekte, wie fliegende Bücher, Briefe und mehr darzustellen.
Die extreme Liebe zum Detail bei der Erstellung des Room of Requirement (im deutschen Raum der Wünsche) war unglaublich. Man konnte phasenweise richtig weit in die vorgetäuschten Räumlichkeiten hineinschauen und sich darin verlieren.


Flashbacks und Mitmachen
Während man die einzelnen Setbauten von Harry Potter und Fantastic Beasts erkundete, waren es neben der Musik oder der Geräuschkulisse, auch die zahlreichen Dialoge auf Englisch und Japanisch, welche die Räume für einen kurzen Augenblick zum Leben erweckten.
Ein weiteres und sehr beliebtes Highlight waren auch die zahlreichen Workshops. Hier war es z. B. möglich, sich in einem Raum mit einer Tribüne zu stellen und dann nach Anweisung zu jubeln, und „Buuh“ zu rufen, oder sich zu ducken usw. Dies wurde dann gefilmt und man wurde umgehend in einige Szenen aus einem Quidditch Spiel hineingeschnitten, was man sich dann im Anschluss anschauen konnte.
Eine weitere beliebte Attraktion war außerdem das Fliegen mit einem Besen. Hier wurde man ebenfalls vor einer grünen Wand gefilmt und musste den gegebenen Anweisungen folgen und die entsprechenden Bewegungen machen. Auch dies wurde direkt gefilmt und man konnte sich dann als ein Teil des Films fühlen, wenn man sich auf dem Bildschirm betrachtete.
Es gab noch weitere größere und kleine Aktionen, an denen man teilnehmen konnte, wie z. B. die Vertreibung eines Death Eaters (Todesser) oder die Verwendung von Floo Powder (Flohpulver). Natürlich konnte man sich hier nicht an einen anderen Ort teleportieren, aber der optische Effekt war toll.


Harry Potter zum Erleben und Fotografieren
Die gesamte Tour von der großen Halle, über die Klassenräume, durch den verbotenen Wald, ins Ministry of Magic (Zauberreiministerium) und natürlich bis zur Diagon Alley (Winkelgasse) bot zahlreiche Möglichkeiten, sich selbst, oder einfach nur die Sets zu fotografieren. Von dieser Möglichkeit machten natürlich auch die Meisten Gebrauch. Auch das Essen, und das Butterbeer (Butterbier) war nicht nur geschmacklich richtig super, sondern auch optisch ein Genuss. Nachdem wir über 2 Stunden bereits unterwegs waren, wurde es auch allmählich Zeit, dass wir uns mal ein wenig ausruhen wollten. Mit dem Gewissen, dass wir erst knapp die Hälfte der Tour geschafft hatten, nahmen wir uns diese Zeit und ließen uns themenbezoge deftige und süße Köstlichkeiten servieren.
Bei Harry Potter Zuhause
Auch wenn man wohl sagen kann, dass sich Harry in Hogwarts wohl zum ersten Mal wirklich Zuhause gefühlt hat, gab es natürlich auch einen Besuch im 4 Privet Drive, in London. Hier konnte man das Haus betreten, in welchem Harry in dem kleinen Kabinett unter der Treppe gewohnt hat. Den Höhepunkt war hier nicht nur die laut der Produzenten hässlichste Einrichtung, welche sie finden konnten. Die an feinen Fäden aufgehängten Briefe, welche wie im Film den Raum geflutet hatten, und natürlich die aufgeblasene davonfliegende Tante und das Chaotische drumherum, war eine meisterhafte Leistung bezüglich der Wiederbelebung dieser Szene.


Es gibt einfach so viel zu entdecken
Es wäre ein Ding der Unmöglichkeit, alle Elemente, die großen und kleinen Orte, welche man aus allen Filmen aus dem Universum der Wizarding World besuchen kann, aufzuzählen. Interessante Informationen, welche eben nicht nur die Kunst des Setbaus, die Musikkomposition oder die Spezialeffekte, immer mit einem Bezug zu den verantwortlichen Personen zu entdecken sind, wissen über 4 Stunden lang zu begeistern. Je nachdem in welchem Bereich, oder in welchem Kapitel der Filme man sich befindet, herrscht eine andere Stimmung. Sei es das Betreten des Hogwarts Express, die Unterrichtsstunde beim Tränke brauen, oder ein gruseliger Besuch im verbotenen Wald, mit gigantischen Aragog, das Unerwartete, erwartet einen hier.


Merchbreaaaaaaaak
Zum Abschluss der Tour darf natürlich der gigantische Merchandise Bereich nicht fehlen. Neben kleineren Läden, von denen sich einer ausschließlich der überall in den Filmen erkennbaren Design vom Studio Mina Lima widmet, gab es natürlich alles, was das Fanherz begehrt. Ich habe schon einige Merchandise-Geschäfte gesehen, aber das war der beeindruckendste Laden, der mir je untergekommen ist. Zahlreiche große Räume mit Schmuck, Spielzeug, Süßigkeiten, Kleidung, Zauberstäben, einfach allem, was man sich vorstellen kann, gibt es hier zu kaufen.
Einige Dinge sind auch Tokyo exklusiv und es gibt auch die Möglichkeit sich seinen Zauberstab, seine Robe oder andere Kleidungsstücke vor Ort personalisieren zu lassen. Wie wäre es mit einem Quidditch Trikot mit dem eigenen Namen? Kein Problem. Eine Ravenclaw Robe mit dem eigenen Namen? Auch kein Thema. Obwohl eigentlich nicht geplant war, haben wir am Ende dann doch die Kreditkarte gezückt und haben zahlreiche Sachen gekauft und haben somit unseren Nerd Modus … oder vielleicht auch Potterhead Modus aktiviert. Mit diesen Sachen haben wir jedenfalls noch einiges vor, also es bleibt spannend.


Nach dem Besuch ist vor dem Besuch
Nachdem wir wieder Zuhause waren, fühlte sich den Sonntag darauf erst einmal alles etwas leer an. Die Erinnerungen an das tolle Erlebnis den Tag zuvor waren noch frisch, aber gleichzeitig saßen wir nun zu Hause in unserer gar nicht so magischen Wohnung. Wir mögen unsere kleine Wohnung im Herzen von Tokyo, aber es gibt immer wieder Erlebnisse, da möchte man nicht, dass sie vorbeigehen.
Also was macht man? Man geht online und kauft gleich wieder Tickets für die Zeit, um Halloween herum und Weihnachten ist wahrscheinlich auch schon eingeplant. Da es dort in Zukunft auch saisonale Events geben soll, nach dem Vorbild der Warner Bros. Studio Tour – Making of Harry Potter London, sind wir mal gespannt, was es dann zu entdecken gibt. Manchmal muss man das Erwachsensein einfach mal hinter sich lassen, und wahrscheinlich geht das kaum an einem anderen Ort so gut wie hier in Japan.
