Letztes Wochenende beschlossen wir, einen langen Spaziergang durch das Stadtviertel Ginza zu machen, was besonders schöne Winter-Illuminationen und Dekorationen zu bieten hat. Ginza ist an sich ohnehin interessant. Von hier ist es nur einen Katzensprung zum Kaiserpalast und zur Tokyo Station entfernt und zwischen Luxusmarken findet man außergewöhnliche Architektur und wunderbar duftende Restaurants.
Wenn man bedenkt, dass Ginza ursprünglich ein Ort war, in dem man den Müll der Hauptstadt entsorgt hat, um neue Landmasse zu schaffen, ist es interessant, dass Ginza heute wunderschöne Winterbeleuchtungen bietet und für seine Luxusgeschäfte bekannt ist.


Weihnachtliche Pfannkuchen in Ginza
Wir beschlossen, unseren Spaziergang mit einem köstlichen Dinner zu verbinden. Ich hatte im Internet gesehen, dass die auf hawaiianisches Essen spezialisierte Kette Eggs ’n Things einen besonders weihnachtlich dekorierten Pfannkuchen im Sortiment hatte und wollte diesen unbedingt ausprobieren.


Also, nichts wie hin und diese Köstlichkeit probieren, bevor sie wieder aus dem Sortiment genommen wird. Interessanterweise setzt man in Japan sehr auf Abwechslung und so ändern sich Menüs ständig und sind auch oftmals saisonal begrenzt.
Angekommen, mussten wir ein wenig warten und stellten fest, dass man auch online reservieren kann, was sich sicherlich lohnt, wenn man nicht so viel Zeit hat, auf einen freien Tisch zu warten. Wir ließen aber alles entspannt angehen und kamen auch nach einer kurzen Weile dran.


Schnell bestellten wir zwei Ananassaft, den weihnachtlichen Pfannkuchen und Eier Benedict, welche wir vorab noch nie probiert hatten. Uns wurden auch zusätzliche kleine Teller hingestellt, damit wir teilen konnten. Trotz riesigem Schlagsahne-Berg mit Pistazien-Geschmack war das Dessert nicht zu schwer und eher luftig und wir zogen gestärkt von dannen.
Man kann im Eggs ’n Things Restaurant in Ginza übrigens auch auf der Terrasse sitzen, was sicherlich im Sommer auch toll sein muss, da man so die farbenfrohen Straßen und Fassaden beim Essen von oben überblicken kann.


So viel Deko!
Nachdem wir mit dem Essen fertig waren, spazierten wir weiter durch die Straßen Ginzas und ließen uns von der unglaublich abwechslungsreichen Beleuchtung leiten. Überall glitzerte es und die Schaufensterdekorationen waren wirklich fantastisch.
Hier kann man sich gar nicht satt sehen und wir fragten uns, wie lange es wohl dauerte, diese Dekorationen aufzubauen. So gab es unter anderem ganze Weihnachtsbäume aus Lego oder auch aufwendige Hologramm-Projektionen.


Ginza scheint nie stillzustehen und es gibt immer etwas zu entdecken, sei es Shopping, Essen oder Unterhaltung. Auch das berühmte Kabukiza Theater befindet sich hier. Wenn man sich mal einen Teil eines Kabuki-Stücks ansehen möchte, kann man am Tag auch noch spontan vor Ort Tickets erwerben.


Im Übrigen ist das Ginza Viertel auch eines der teuersten Viertel des Landes. Daher siedeln sich hier auch sehr viele Luxusmarken an. Am Wochenende wird die Chuo Dori Straße für Autos gesperrt (Oktober bis März), sodass man als Fußgänger noch entspannter die Gegend entdecken kann.


Wir schlenderten weiter Richtung Tokyo Midtown Hibiya, wo man nicht nur ein großes TOHO Kino vorfinden kann, sondern auch eine Godzilla Statue, welcher dieses Mal über die Straßen blickte, welche im ständig wechselnden Licht andersfarbig erstrahlten.


Ginza lohnt sich
Dieses ganz besondere Viertel lohnt sich definitiv, wenn man Tokyo besucht und wir mögen auch, dass es sich oftmals nicht zu voll anfühlt, da die Straßen recht breit sind. Da sind Gegenden wie Shibuya oder Shinjuku doch schonmal schnell etwas überwältigend, wenn die ganzen Eindrücke auf einen einprasseln.
Ginza hingegen bleibt da recht entspannt und auch wenn man nicht so viel Geld ausgeben möchte, lohnen sich die Schaufensterbummel hier. Überdies gibt es auch zahlreiche kleine Geschäfte und Restaurants, wo man auch mit einem kleineren Geldbeutel einkehren kann. Zum Winter ist es dann noch einmal die besonders schöne, und farbenfrohe Dekoration, die einen in seinen Bann zieht.
Mehr über die Weihnachtszeit in Japan, seine Geschichte und Eigenheiten haben wir in dem Artikel Weihnachten in Japan – Hühnchen, Weihnachtsmann und Kuchen zusammengefasst.