Wir waren bereits vor einiger Zeit schon einmal im teamLab Planets, welches sozusagen eine kleinere Version des teamLab Borderless ist. Gestern jedoch hatten wir ganz besondere Karten bekommen, denn das Museum öffnete eine bestimmte Zeit lang nur für Medienvertreter und da wir ebenso einen Medienbereich bei uns in der Firma haben, konnten wir uns also auf einen kostenfreien Eintritt freuen.


Digitale Welten
Das teamLab Borderless wurde ja vor kurzem geschlossen, wobei dies bald an einem anderen Ort in Tokyo wieder aufgebaut werden soll. Währenddessen war eigentlich geplant, dass das teamLab Planets ebenfalls zum Ende des Jahres geschlossen wird, doch da die Nachfrage noch immer so groß ist, wurde beschlossen, die Laufzeit noch bis Ende 2023 zu verlängern.
Für diejenigen, die es vielleicht noch nicht kennen: Diese digitalen Museen bieten wirklich ein ganz anderes Erlebnis, als man es von normalen Museen gewohnt ist. Hier werden digitale Welten gezeigt, durch die man praktisch hindurchlaufen kann und die sich mitunter in einem ständigen Wandel befinden. Gewisse Kunstwerke wurden in beiden Museen in Tokyo gezeigt, wobei es bei beiden auch wieder ganz eigene Ausstellungen gab.


Eine Reise der Sinne
Das besondere hier ist, dass man das Museum wirklich barfuß durchläuft. Es fängt alles mit einem abgedunkelten Flur an, der einen in einen Raum führt, in welchem man sprichwörtlich im Boden versinken kann. Da muss man sich dann erstmal durchboxen, natürlich mit viel Lachen, weil es gar nicht so einfach ist, die Balance zu halten.
Bevor man diesen etwas seltsamen Raum betreten kann, watet man eine Weile durch flaches Wasser, welches aus der Decke in einem kräftigen Wasserfall nach unten geflossen kommt. Zwischendurch kann man sich übrigens immer wieder die Füße abtrocknen, wenn es zu trockeneren Orten weitergeht, wo man natürlich nicht ausrutschen soll. Und von diesen gibt es unglaublich viele. Hier wird auch gerne mit Spiegeln gearbeitet, um vielseitige und surreale Illusionen aufrechtzuerhalten.


Es gibt ein Kunstwerk, welches unendliches Kristall Universum heißt und sich wirklich auch so anfühlt: Am Boden und an den Wänden befinden sich Spiegel, während LED-Streifen von der Decke hängen, die permanent Ihre Farben ändern. Hier kann man ganz nach Lust und Laune umherwandern und sich wirklich im Raum verlieren. Man befindet sich in einem Sturm aus farbenfrohen Sternen, oder aber auch inmitten eines Kristallregens.
Ein weiterer Raum wiederum führt in knietiefes Wasser und bunte Koi-Reflektionen schwimmen darauf und ziehen Kreise um die Besucher. Die Bewegungen der Koi werden von den Menschen beeinflusst, aber auch von anderen Koi, sodass sich immer neue bunte und bewegte Bilder ergeben. In einem kleinen Raum nebenan scheint man wiederum von Feuer umgeben zu sein und kann, wie es sich in Japan gehört, beeindruckende Bilder machen.


Von wundersamen Eiern und riesigen Bällen
Wer Bällebäder mag, wird diesen Raum lieben: Hier kann man überdimensionale Bälle durch den ganzen Raum katapultieren und dabei den Farben zusehen, wie sie die gesamte Umgebung verändern. Hier haben wir zahlreiche Kinder gesehen, die gar nicht mehr wegwollten. Vollkommen verständlich, denn auch die Erwachsenen spielten mit den Bällen oder tanzten zwischen ihnen umher.
Und ein ganzes Blumenuniversum, das digital vom Himmel fällt, kann man in einem anderen faszinierenden Raum bewundern. Von Sonnenblumen bis Hortensien, Rosen und Tulpen ist alles dabei. Man fühlt sich wirklich ein wenig so, als würde man schweben, während Zeit und Raum miteinander verschwimmen.


Zum Schluss gibt es im teamLab Planets noch einen Gartenbereich, den wir von damals noch nicht kannten. Dieser war uns also vollkommen neu: Zum einen gibt es hier einen Moos-Garten mit Eiern oder vielleicht eher transparenten Jelly-Bean-ähnlichen Gebilden, die ihre Farbe ändern. Alles glänzt und funkelt. Anscheinend ändert sich das Kunstwerk auch, je nachdem, ob Tag oder Nacht ist.
Zum krönenden Abschluss geht es zum schwebenden Blumengarten, der primär aus Orchideen besteht, die an der Decke hängen und in regelmäßigen Abständen nach oben und wieder nach unten bewegt werden. Inmitten dieser Blumenwelt kann man ebenso entlang laufen oder sich hinsetzen und das Kunstwerk beobachten. Ein wahrhaft surreales Erlebnis, mit all den Spiegeln und Menschen und Blumen, welche sich zur gleichen Zeit in Bewegung setzen.
Fazit zu teamLab Planets
Uns hat das teamLab Planets auch beim zweiten Besuch sehr gut gefallen, auch wenn man recht schnell durch ist, mit ca. 1,5 Stunden. Es gibt übrigens draußen auch einen Stand mit veganen Ramen, die vom Design her an eine Blumenwiese erinnern. Für uns war es leider schon zu spät als wir herausgekommen sind, aber vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal.
Im Übrigen soll im Jahr 2024 auch ein teamLab Borderless in Hamburg eröffnen – es wird jetzt schon angekündigt als Europas größtes, klima-neutrales Digitalmuseum. Hingehen lohnt sich also!
Wer statt digitalen Welten lieber Miniaturwelten entdecken möchte, kann sich im nahe gelegenen Small Worlds Tokyo satt sehen. Schaut gerne bei unserem Artikel Miniaturen in der Metropole: Small Worlds Tokyo vorbei.