Die japanische Kirschblüte ist eines der wichtigsten Spektakel im März und April. Nichts scheint auch nur annähernd so wichtig zu sein für die Menschen in Japan wie diese ganz besondere Zeit im Frühjahr. Gerade weil die Kirschblüten nur für eine kurze Zeit blühen, stellen sie die Vergänglichkeit des Lebens und gleichzeitig seine wahre Pracht dar. Alles ist im Wandel und zur Zeit des Hanami („Beobachten der Blüten“) kann man zusammen mit seinen Liebsten eine entspannte Zeit verbringen, tief durchatmen und sich der Schönheit dieses Schauspiels widmen.
In der Nara-Periode (710-794) gab es erste Berichte über lokale Aristokraten, die chinesische Gedichte lasen und die vergängliche Schönheit der Pflaumenblüten feierten, welche zur damaligen Zeit noch populärer waren. In der Heian-Periode (794-1185) wurde der Begriff Hanami jedoch zum Synonym für das Betrachten von Kirschblüten.
Zunächst war Hanami nur der Elite vorbehalten, doch ab 1600 sorgte das Tokugawa-Shogunat dafür, dass Kirschbäume auch auf öffentlichen Plätzen für die Allgemeinheit gepflanzt wurden. Somit brach eine Zeit an, zu der nicht nur die Samurai und der kaiserliche Hof die Blüten genießen konnten, sondern auch einfache Handwerker, Händler oder Bauern. Feudalherren im ganzen Land kopierten diesen Trend in ihren eigenen Domänen und machten das Betrachten von Kirschblüten in ganz Japan populär.
Die Kirschblüte kündigte zudem auch die sehr wichtige Reispflanzsaison an. Die Menschen glaubten an Götter im Inneren der Bäume und brachten Opfergaben in Form von Essen oder Sake dar. Von hier ist es kein weiter Schritt zu dem heutigen gemütlichen Versammeln unter dem Bäumen bei einem leckeren Bento und allerlei alkoholischen Getränken, mit Musik und Freunden.
Während der Modernisierung Japans begannen die Zeitungen, berühmte Orte für Hanami und die besten Zeiten für den Besuch anzukündigen. Auch heute noch bekommt man überall Informationen, wann genau welche Kirschblütenart am schönsten blüht.
Heutzutage fällt die Sakura-Saison zusammen mit dem Beginn des neuen Schuljahres und der Einstellung neuer Mitarbeiter. Daher sind die Kirschblüten vor allem ein Symbol des Neubeginns in ganz Japan. Viele Einheimische kleiden sich in traditionelle Kimono, genießen leckeres Essen, wunderschöne Laternen und machen Fotos unter der Blütenpracht.
Es gibt in Japan laut der der Japan Cherry Blossom Association (hier der Link zur japanischen Webseite) neun Grundtypen von Kirschbäumen und mehr als 100 Sorten davon. Die Farben reichen von weiß bis dunkelrosa und auch die Größe und Anzahl der Blütenblätter kann variieren. Einige Kirschbaum-Sorten werden sogar über 20 Meter hoch.
So vergänglich sie auch sein mag, die Kirschblüte ist und bleibt eine der schönsten Zeiten in Japan und zieht Unmengen von Besuchern an. Auch wenn im Jahr 2021 nur wenige blauen Planen zum Picknicken auf den Böden liegen, spazieren die Japaner einzeln oder in kleinen Gruppen inmitten der Blütenpracht und betrachten, wie diese sanft auf den Boden gleiten. Die Hoffnung auf einen neuen Anfang schwingt immer mit.
Hier (Link zu unserem Artikel) könnt Ihr noch ein paar mehr Informationen zum Thema Kirschblüte finden (wann genau findet diese in welchen Gebieten Japans statt usw.).
Wunderbar.
Ein super Beitrag den du geteilt hast.
Mal sehen was es noch auf deiner Webseite zu sehen gibt.
Dankeschön! Es macht uns echt Spaß, unsere Erlebnisse in Japan zu teilen und wir sind schon fleißig am planen für unsere nächsten Beiträge.
Wunderschöne Bilder und ein sehr schöner Bericht!
Vielen lieben Dank! Diese Zeit geht immer so schnell vorbei, fast wie ein Wimpernschlag.
Interessanter Bericht und gelungene Impressionen!
Leider immer zu früh oder zu spät für den perfekten Zeitpunkt in Japan gewesen….
Danke dir! Ja, es ist recht schwierig, da den richtigen Zeitpunkt abzupassen. Dieses Jahr war alles sehr früh mit der Kirschblüte. Wir wollen Mitte April nochmal zum Fuji und hatten da auch auf Blüten gehofft, aber das wird wohl leider nichts.