Tierschutz ist etwas worüber wir uns viele Gedanken machen und über die Menschen in Japan wird oftmals gesagt, dass es ihnen wichtig ist, der Natur nah zu sein. In der Tat nehmen Tiere im Leben der Japaner eine wichtige Rolle ein, denn schon in jungen Jahren werden den Kindern die verschiedensten Tiere nahegebracht. Sei es bei einem Besuch im Zoo oder dem Naturkundemuseum. Auch bei einem Spaziergang im Park werden Schmetterlinge gefangen oder Käfer gesucht. Überhaupt bekommt man schnell den Eindruck, dass japanische Kinder sich sehr für Krabbeltiere und andere Insekten begeistern und das Beobachten, Filmen oder Fotografieren ein wichtiger Bestandteil hiervon ist. Doch wie sieht es aus mit dem Tierschutz?
Die berühmten im heißen Wasser badenden Affen der Präfektur Nagano und die Rehe in Nara sind darüber hinaus nur einzelne Beispiele für beliebte Touristen-Hotspots, bei denen es um die Tiere Japans geht. In der Werbung, der Popkultur und auch in der Religion findet man zuhauf die Darstellung von Tieren. Im folgenden Artikel findet ihr ein paar Gedanken zu dem wichtigen Thema Tierschutz in Japan.


Ein Haustier halten in Japan
Wer darüber nachdenkt, sich in Japan ein Tier in die Familie zu holen, der muss natürlich, wie auch überall sonst auf der Welt, so einiges beachten. Zuallererst muss man, wenn man kein eigenes Haus hat, den Mietvertrag überprüfen, ob es hier Einschränkungen gibt. Gerade in den Städten kommt es oftmals vor, dass in einem Mietvertrag steht, dass Haustiere nicht erlaubt sind. Dabei gilt jedoch, dass in der Regel dieser Absatz für Hunde und Katzen gilt. Kleine Haustiere wie Nager oder Vögel können oftmals dennoch gehalten werden. Manchmal gibt es aber auch ein weitreichendes Verbot und im Zweifel fragt man am besten bei seinem Vermieter oder der Agentur nach, bei der man den Mietvertrag abgeschlossen hat.
Viele Wohnungen, besonders in den Städten, sind dazu relativ klein und auch vergleichsweise miserabel isoliert, sodass man nicht nur eine eventuelle Lärmbelästigung in Betracht ziehen muss, sondern auch die hohen/niedrigen Temperaturen im Sommer/Winter. Es kann sein, dass in einem typischen japanischen Wohnhaus die Temperatur im Winter auf bis zu 8 Grad sinkt, wodurch die Klimaanlage mit Heizung ebenfalls eingeschaltet werden muss, wenn man nicht im Haus ist.
Seit Beginn 2018 müssen Hunde dazu noch registriert und mit einem Chip versehen werden. Damit möchte man dagegen vorgehen, dass Menschen ihre Hunde einfach auf der Straße aussetzen und diese dann nicht mehr zugeordnet werden können.
Misshandlungen von Tieren
Ab 2018 gibt es eine Entwicklung in Richtung besseren Tierschutz und zudem Strafen, wenn man sein Haustier misshandelt. Vorher war dies nämlich noch nicht der Fall. Leider gibt es dabei immer wieder traurige Ausnahmen, wie die von einem Mann aus der Präfektur Hyogo, welcher seinen Shiba an einer Kette hält und ihn regelmäßig in der Öffentlichkeit misshandelt. Selbst Videoaufnahmen von besorgten Nachbarn konnten die Verantwortlichen nicht davon überzeugen, hier einzuschreiten und dem Mann den Hund abzunehmen.
Dadurch regte sich ein immer größerer Widerstand in der Region, wodurch Menschen sich heimlich zusammenschlossen und Tiere, welche misshandelt werden, ihren Besitzern entwenden. Ob dies nun die richtige Art ist, mit so etwas umzugehen, sei allein aufgrund der Legalität natürlich dahingestellt. Allerdings sollte man sich hier fragen, warum es überhaupt erst so weit kommen muss, um die zu schützen, welche es selbst nicht können.
Hundekämpfe in Japan
Erschreckenderweise sei hier auch erwähnt, dass in Japan Hundekämpfe absolut legal sind und auch keinerlei Kontrolle unterliegen. Es kommt darüber hinaus auch nicht selten vor, dass Menschen, die einen Pitbull spazieren führen, von Mitbürgern angesprochen werden, ob sie ihren Hund nicht gerne verkaufen möchten. Neben der rücksichtslosen Züchtung von sogenannten Kampfhunden, gibt es aber auch Tierheime und Züchter, die ihre Pitbulls nur nach einer genauen Kontrolle der persönlichen Daten und Umstände, oder sogar gar nicht an Japaner abgeben.
Der allgemeine Umgang mit den Haustieren
Wer in Japan spazieren geht, der wird dabei unheimlich vielen Menschen begegnen, die mit ihren Hunden unterwegs sind. Oftmals handelt es sich dabei um kleine Pudel, aber auch andere Rassen wie Shetland Sheepdogs, Dachshunde, Shiba Inus oder Golden Retriever sind oft zu sehen. Gerade die kleineren Rassen werden dabei sehr gerne von ihren Besitzern eingekleidet.


Man kann es mit der Liebe übertreiben
Wo man beim Thema Ankleiden vielleicht nochmal ein Auge zudrücken kann, sieht es bei dem Thema „Kinderwagen“ für Hunde schon wieder ganz anders aus. Und wir sprechen hier nicht von Hunden, welche vielleicht schon zu alt sind, um zu laufen. Viele Japaner lieben es, ihre Hunde in extra für sie angefertigten Wagen herumzuschieben. Für viele Menschen sind Hunde offenbar eher ein niedliches Spielzeug oder ein Ersatz für ein Kind. Ein Tier nicht adequat zu halten und seine Bedürfnisse zu fördern ist ebenfalls entgegen der Gedanken des Tierschutz.
Ich möchte an dieser Stelle allerdings noch einmal erwähnen, dass man diese Dinge nicht pauschalisieren sollte. Man kann wohl davon ausgehen, dass die meisten Tierhalter ihre Tiere auch wirklich lieben und entsprechend artgerecht behandeln. Und auch ich kann nachvollziehen, dass man seinen Hund vielleicht nicht über die engen Bürgersteige in Asakusa oder Shibuya bis zum nächsten Park laufen lassen möchte, und ihn somit lieber ein Stück trägt. Dennoch braucht ein Hund, um gesund zu bleiben, einfach Bewegung.
Auch gibt es in Japan zahlreiche Hundesalons, wo man seinen Hund frisieren lassen kann. Zudem findet man Hundecafés, wo die Hundebesitzer mit ihren Lieblingen gemeinsam hinein dürfen, um dort eine entspannte Zeit mit anderen Tierfreunden zu verbringen.
Die Parks und Gehwege sind hierbei ziemlich sauber und beinahe jeder sammelt die Hinterlassenschaften seines Tieres direkt ein oder spült es, wenn möglich, mit Wasser weg. Es gibt darunter aber auch so Kuriositäten wie ein Frauchen, welches sich mit einem Handschuh direkt hinter den Hund hockt und ihn sein Geschäft direkt auf ihre Hand verrichten lässt.
Das Problem mit den ungewollten Haustieren
Leider kommt es durch den Mangel der Bewegung vieler Hunde aber auch dazu, dass diese nicht richtig ausgelastet sind und somit zu einem Problem für ihre Besitzer werden, welches sie nicht mehr selbst lösen können. Hunde werden somit in einem Tierheim abgegeben, worauf bis zu 70 % von ihnen in der Regel getötet werden. Das liegt daran, dass in Japan ein Haustier zumeist in einer Tierhandlung gekauft wird und die wenigsten in einem Tierheim adoptiert werden.
Tierhandlungen
Auch wenn man sagen muss, dass es immer und überall schwarze Schafe unter den Tierhandlungen wie auch den Züchtern gibt, fährt Japan hier nochmal ein ganz anderes Geschütz auf. Tierhandlungen in Japan sind oftmals ein Grauen für jeden Besucher aus dem Ausland, der schon mal etwas von Tierschutz gehört hat. Die Tiere werden in viel zu kleinen Boxen präsentiert und dazu von hellem Licht angestrahlt. Hier bekommt man besonders schnell das Gefühl, dass es darum geht das Schnelle Geld mit den Tieren zu machen wobei der Tierschutz selbst eine untergeordnete Rolle spielt.
Natürlich entsteht da zuerst der Instinkt, dass man dieses Tier retten möchte, doch fördert dies gleichzeitig das grausame Geschäftsmodell. Somit nimmt umgehend eine neue traurige Seele den Platz des gekauften Tiers ein. Das Geschäft mit Haustieren in Japan ist gigantisch und daher ist es kompliziert, dagegen anzukämpfen und eine Veränderung zu erwirken.
Es gibt auch eine positive Entwicklung
Allerdings gibt es natürlich auch eine kleine, aber wichtige Gruppe von Menschen, die auch in Japan immer mehr werden und sich für den gezielten Tierschutz einsetzen. So gibt es Züchter, die ihre Tiere nur nach zahlreichen Nachweisen und Belegen abgeben und dann auch regelmäßig die Tiere besuchen, um zu sehen, ob es ihnen auch weiterhin im neuen Heim gut geht. Auch die Protestgruppen, welche sich lautstark für den Tierschutz einsetzen, werden allmählich immer deutlicher mit ihren Forderungen.
Dazu gibt es kleine Auffangstationen z. B. für Straßenkatzen, wo die Tiere wieder aufgepäppelt und dann in tierfreundliche Familien eingegliedert werden. Diese finanzieren sich oft auch darüber, indem sie eine Art Tiercafé betreiben, wo die Besucher die Tiere streicheln oder einfach nur beobachten können. Auch gibt es Nachbarschaften, wo die Bewohner sich direkt um die Katzen auf der Straße kümmern, indem sie ihnen Futter geben, oder sie bürsten.


Die Tiercafés
Ein sehr beliebter Rückzugsort für Japaner, sowie ein häufiges Ausflugsziel für Touristen, sind die zahlreichen Tiercafés. Dabei gibt es nicht nur die bereits genannten Cafés, welche es sich zur Aufgabe gemacht haben, Tieren ein neues Zuhause zu geben. Es gibt dabei auch eine große Industrie, in der nicht nur typische Haustiere wie Katzen oder Hasen, sondern auch Wildtiere wie Igel oder Eulen gehalten werden. Die Beliebtheit bei der japanischen Bevölkerung kommt wie oben bereits erwähnt daher, dass die Menschen eine Nähe zu den Tieren suchen, und zugleich oftmals keine eigenen Haustiere halten können.
So schön dieser Gedanke auch sein mag, einige Momente seiner knappen Freizeit in friedlicher Atmosphäre mit den Tieren zu verbringen, so muss man sich jedoch auch ein paar weitere Gedanken machen. Ein Café mit Katzen oder Hasen kann man vielleicht schon eher so führen, dass keine größeren Probleme für die Tiere entstehen, wenn diese sich zurückziehen können und genug Platz haben und alles sauber ist.
Bei Tieren wie Igeln oder Eulen sieht es natürlich schon wieder ein wenig anders aus. Besonders große Vögel, welche dauerhaft angekettet sind, können es nicht wirklich gut haben in dieser Umgebung. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die zahlreichen oftmals jungen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen keine bösen Gedanken hegen, doch reicht das leider nicht aus, wenn man das Richtige tun will.
Weiterhin gibt es aber auch immer wieder Berichte von Cafés, welche die Tiere gezielt mit Medikamenten ruhigstellen. Da man dieses natürlich nur schwerlich kontrollieren kann, sollte man eventuell direkt einen Bogen um diese Orte machen, egal ob wilde oder domestizierte Tiere.
Tiere in freier Wildbahn
In Japan gibt es wie zu Beginn bereits erwähnt auch viele Möglichkeiten Tiere in freier Wildbahn zu beobachten. Dazu muss man gar nicht so weit mit dem Zug aus den großen Städten rausfahren. Innerhalb der zahlreichen Parks in Tokyo z.B. beobachten und fotografieren die Menschen Vögel, Schildkröten, Kois und mehr. In den weitläufigen Nationalparks kann man außerdem bei einem Spaziergang schon einmal zufällig mit einem Bewohner des Waldes zusammentreffen.
Es lohnt sich also auch hier, einfach mal die gewohnten Pfade zu verlassen und sich selbst auf den Weg zu machen, um Japans vielseitige Natur und Tierwelt zu erkunden, welche noch heute ein essenzieller Bestandteil des Landes ist. Eine dieser Begegnungen machten wir in Yamagata wie ihr in folgendem Artikel lesen könnt.
Zoos in Japan
Natürlich sind Zoos immer wieder ein Streitthema und das auch zurecht. Dennoch muss man sich auch als Tierschützer ein wenig tiefer mit der Bedeutung eines „guten“ Zoos auseinandersetzen und welche Aufgaben er für gewisse Rassen und eine Gesellschaft erfüllt, in der oftmals gar kein wirklicher Platz und keine Zeit mehr ist, ein Bewusstsein für die vielseitige und wichtige Tierwelt unseres Planeten zu schaffen.
Zoos in Japan sind in der Regel nicht so viel anders wie in anderen Industrienationen. Es gibt die typischen Stadtzoos mit einigen weitläufigen und einigen etwas zu kleinen Gehegen. Doch auch in Japan gibt es Zoos, welche sehr darauf bedacht sind, die Umgebung der Tiere so artgerecht wie möglich zu gestalten. Dazu gehört auch, die Tiere zu fördern, sodass sie ihr Futter selbst aktiv suchen müssen etc.
Das Gleiche gilt hierbei auch für Aquarien, von denen Japan einige wirklich berühmte zu bieten hat. Auch da ist es natürlich immer schwierig, wenn es um wirklich große Meeresbewohner geht. Eine artgerechte Haltung ist hier kaum möglich, allerdings gehört es auch zu den Aufgaben der Aquarien, sowie auch der Zoos, die gefährdete Tierwelt zu schützen und z.B. Korallen zu züchten, um diese dann im Ozean „auszusetzen“.
Eine kleine Hilfe könnte hier die Japanese Association of Zoos and Aquarium (JAZA) sein. Diese Organisation hat sich verschiedene Richtlinien zum Schutz der Tiere, zur Arterhaltung und Forschung auf die Fahne geschrieben. Wer nicht sicher ist ob man einen Zoo besuchen sollte, der kann weitere Informationen auf der offiziellen Webseite von JAZA finden.
Die Japanische Version der Seite enthält alle eingetragenen Zoos in ganz Japan und die Englische Version, welche man über den Knopf oben rechts aufrufen kann, findet auch detaillierte Informationen zu ihrer Struktur und ihren Ambitionen. Aber auch hier muss man natürlich ein wenig vorsichtig sein, denn leider gibt es auch innerhalb der JAZA einige schwarze Schafe.
Elephants in Japan – alles begann mit Hanako
Etwas, was ich gerne noch einmal ansprechen möchte, bezieht sich auf ein Problem einer ganz speziellen Tierart, und zwar Elefanten. Dass es grundlegend schon als problematisch erachtet werden kann, Elefanten als gesellige Tiere, die sehr groß sind und sich viel bewegen in einem Gehege zu halten, ist eine Sache. Doch während viele Zoos in der Welt damit begonnen haben Elefantengehege mit mehr Auslauf zu bauen und vor allem die Tiere in der Gemeinschaft Ihresgleichen leben zu lassen, gibt es in Japan immer wieder traurige Geschichten zu diesen friedvollen Dickhäutern.
Das Projekt Elephants in Japan hat es sich zur Aufgabe gemacht diese Geschichten nicht nur zu erzählen. Sie versuchen auch gemeinsam mit den Menschen in Japan, aber auch der Internationalen Gemeinschaft etwas an der Situation der Tiere zu ändern. Alles begann dabei mit einem einzelnen Elefanten mit dem Namen Hanako.
Die Gründerung von Elephants in Japan Ulara Nakagawa schrieb Ende 2015 über diesen wohl Welt einsamstem Elefanten. Die traurige Geschichte von Hanako die erreichte die Welt.
Hanako wurde 1971 in freier Wildbahn geboren und im Alter von nur 2 Jahren in den Inokashira Zoo gebracht. Dort lebte sie über 60 Jahre ganz alleine und hatte keinerlei Artgenossen wie es für einen Elefanten eigentlich notwendig ist.
Hanako wurde die meiste Zeit des Tages (ca. 18 Stunden) in ihrem winzigen Innenstall gehalten. Es wurde gezeigt, dass sie mit ihrem Stress fertig wurde, indem sie ihren Körper ständig hin und her schaukelte.
Rita Claessens – eine pensionierte Lehrerin aus Belgien las den Blogbeitrag und startete eine Onlinepetition, mit welcher man eine Veränderung von Hanakos Zustand erzwingen wollte. Innerhalb kürzester Zeit unterzeichneten über 250.000 Menschen die Petition und selbst die CNN griff das Thema auf.
Dank der Weltweiten Aufmerksamkeit, startete man für Hanako eine Crowdfunding Kampagne um hier wirklich eine Veränderung durchzusetzen. Man begann sich auch mit dem Zoo Management zu treffen um über einen eventuellen Umzug zu sprechen, welcher Hanako das Leben auf ihre alten Tage erleichtern könnte. Doch stellte sich tragischerweise heraus, dass Hanako mit ihrem Alter von fast 70 Jahren schon zu alt und zu schwach für einen solchen Umzug war.
Trotzdem wollte Ulara Hanako unbedingt helfen und ihr das Leben etwas erträglicher machen. Daher war sie überglücklich, als sich der Inokashira Park Zoo öffentlich dazu verpflichtete, viele der in dem Bericht empfohlenen Verbesserungen bei der Haltung und Pflege vorzunehmen. Doch bevor die meisten dieser Maßnahmen umgesetzt werden konnten, brach Hanako am 26. Mai 2016 zusammen. Sie kollabiert an diesem Morgen und verstarb Nachmittag des selben Tages im Alter von 69 Jahren, Berichten zufolge an Herzversagen.
Dies ist eine Traurige Geschichte und doch ist es nur ein einzelnes Schicksal. Auf der Webseite von Elephants in Japan findet ihr zahlreiche Weitere Elefanten, einige von ihnen bereits verstorben, welche ein ähnliches Schicksal wie Hanako erleiden müssen, oder erlitten. Doch Ulara und all die Menschen, welche Elephants in Japan unterstützen, werden nicht aufhören das Leben der Elefanten in Japans Zoos zu verbessern, oder sie gar wieder in die Freiheit zu bringen.
Rettet Miyako
Ich möchte hier stellvertretend für all die anderen Tiere noch auf eine weitere Geschichte aufmerksam machen und zwar auf den Elefanten Miyako.
Miyako, der Elefant, wird im Utsunomiya-Zoo in Japan seit 47 Jahren allein gehalten. Sie wurde als Baby aus Thailand nach Japan gebracht im Alter von nur 6 Monaten. Sie ist durch ihr stereotypes Verhalten gestresst: Sie beißt die Stahlstangen in ihrem ihres unzeitgemäßen Gehege und rüttelt daran. Unzureichend stimuliert durch ihre karge Umgebung, versucht Miyako, mit den Zoobesuchern zu interagieren. Doch dieses alte, an einen Graben angelehnte Gehege ist auch gefährlich. Wenn sie in den Wassergraben stürzt, könnte sie sich schwer verletzen.
Aktuell kann jeder ein Teil von der Bewegung sein und versuchen Miyako aus dieser misslichen Lage zu befreien. Geht dabei auf den folgenden Link von Elephants in Japan und nehmt an der Petition teil. Im Juni 2018 hatte die Petition bereits 240.000 Unterschriften und sie wurde dem Zoomanagement vorgelegt. Leider hat dieses bisher nicht darauf reagiert. Dennoch wird das Team von Elephants in Japan nicht aufgeben und die geupdatete Petition auch in Zukunft vorlegen, um endlich ein Umdenken zu erreichen. Ulara Nakagawa ist auch bereit Fragen per E-Mail oder telefonisch zu beantworten.
Die Petition für Miyako ist aber nicht die einzige Petition, welche ihr dort finden könnt. Es lohnt sich also wirklich einmal bei Elephants in Japan vorbeizuschauen.
In diesem Zusammenhang möchte ich nämlich noch einmal aufgreifen, was ich oben bezüglich JAZA geschrieben habe. Auch wenn der Grundgedanke von JAZA sicherlich ein guter ist, sind leider auch einige Zoos unter dem Schirm von JAZA gelistet, welche Elefanten halten, welche auf der Webseite von Elephants in Japan gelistet sind.


Ein paar abschließende Gedanken
Wir sehen, auch wenn es um die Tiere geht, ist Japan ein Land der Kontraste und es ist noch einiges zu tun, um den Tieren entsprechende Rechte zuzuschreiben. Wenn ihr nach Japan zieht und euch überlegt, euch selbst ein Tier zuzulegen, achtet bitte ganz besonders darauf, wo ihr das Tier kaufen oder adoptieren werdet. Auch wenn vieles erst einmal niedlich scheint, auch in Japan wirft jedes Licht einen Schatten und wenn es um unsere tierischen Mitbewohner auf diesem Planeten geht, sollten wir so wenig Kompromisse wie möglich eingehen, oder?
Weitere Informationen zum Thema Tierschutz in Japan findet ihr auf der offiziellen Seite des Animal Rights Center Japan in englischer Sprache.