Heute nehme ich euch mit auf eine kleine Reise zu der Insel Shodoshima, welche die zweitgrößte Insel des Seto Binnenmeers ist. Von Takamatsu aus kommt man sehr praktisch mit der Fähre nach Shodoshima. Überhaupt kann ich Shikoku definitiv empfehlen, denn dies ist ein kleines Juwel voll wunderschöner Natur, welches nicht von Touristen überlaufen ist und allerhand fantastische Landschaften bietet. Auf Shikoku gibt es auch das atemberaubende Iya-Tal, über das ihr hier mehr lesen könnt. Was Shodoshima mit „Kikis kleinem Lieferservice“ zu tun hat, erkläre ich euch etwas weiter unten.


Ich habe von Takamatsu die Fähre nach Shodoshima genommen und bin zum Tonosho Hafen gefahren (Dauer ca. 60 Minuten). Es gibt jedoch auch noch weitere Häfen, welche man mit anderen Fähren ansteuern kann. Eine Anreise ist zudem auch über Okayama, Himeji oder Kobe möglich.
Auf Shodoshima kann man sich primär mit Bussen oder einem eigenen Mietwagen vorwärts bewegen, doch auch Fahrradverleih wird dort angeboten, wenn man es etwas langsamer angehen möchte und vielleicht sogar für ein paar Tage die Insel entdecken will. Es gibt auf jeden Fall genug zu sehen! Auch von Okayama oder Himeji kann man Shodoshima über Fähren erreichen und somit ist ein Tagesausflug hier ideal, wenn man nicht so viel Zeit hat.


Atemberaubende Ausblicke und eine Reise in die Vergangenheit
Die Kankakei Schlucht befindet sich in der Mitte der Insel und bietet insbesondere ab Mitte November bis Anfang Dezember fantastische Ausblicke, da dann das Herbstlaub dann in all seinen Farben erstrahlt. Der Herbst ist sowieso eine der schönsten Jahreszeiten meiner Meinung nach, um Japan einen Besuch abzustatten, da er sich eine unglaublich lange Zeit wie ein deutscher Spätsommer anfühlt und das Wetter meist perfekt mitspielt. Ideale Bedingungen, um die Natur auch zu Fuß zu entdecken!


Im Süden der Insel kann man in die japanische Vergangenheit zurückreisen. Der Film „Nijushi no Hitomi“ aus dem Jahr 1954 wurde auf Shodoshima gedreht. Dabei geht es um das Leben einer Klasse von Schülern sowie ihrer Lehrerin, die in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg auf der Insel aufwachsen. Das Filmset für das Remake aus dem Jahr 1987 kann nun von Neugierigen besucht werden unter dem Namen „Nijushi no Hitomi Eigamura“. „Eigamura“ bedeutet so viel wie „Filmdorf“.


Auch wenn man den Film nicht gesehen hat, ist die Filmkulisse äußerst spannend, denn man kann diverse Gebäude besuchen, z.B. ein Schulhaus und Wohnhäuser, einen Schrein, einen Kanal und man hat zudem einen schönen Ausblick mitten auf das Meer, was sich direkt neben dem Filmdorf befindet. Ein kleiner Tipp von mir: Probiert unbedingt das Shoyu-Eis! Die Sojasoße schmeckt in dieser Kombination tatsächlich sehr nach Karamell und ist super lecker!


Griechische Windmühlen und fliegende Besen
Weiter geht es zu dem Ort, der das bietet, wofür Shodoshima eigentlich bekannt ist: der Olivenpark. Shodoshimas warmes Klima macht die Insel zu einem idealen Ort, um Oliven anzubauen. 1908 gelang dies zum ersten Mal in Japan. Seitdem werden hier Oliven angebaut, welche dann weiterverarbeitet werden für Olivenöl und allerlei andere Produkte (Cremes, Seifen, Snacks etc.). Der Park bietet einen tollen Ausblick auf das Meer und man kann hier sehr schön spazieren gehen und die Umgebung genießen.


Interessanterweise ähnelt die Umgebung des Olivenparks sehr stark einem griechischem Dorf und alles ist in Blau und Weiß gehalten. Neben einem kleinen Museum gibt es auch einen Kräutergarten, einen Onsen, ein Restaurant und Café und natürlich allerlei Shops, in denen man Olivenprodukte kaufen kann. Am imposantesten ist jedoch die griechische Windmühle, welche als Inspiration für Ghiblis „Kikis kleiner Lieferservice“ gedient haben soll. Hier kann man sich fotografieren lassen, wie man auf einem Besen davonfliegt.


Mein Fazit
Shodoshima ist wirklich eine sehr spannende kleine Insel, die viel zu bieten hat. Ich war leider bisher nur 1 Tag dort, aber will unbedingt wieder dorthin und dann etwas länger, um den Rest zu entdecken. Die große Kannon Statue und die Engelsstraße will ich unbedingt noch sehen. Die Engelsstraße ist eine Sandbank, welche 3 kleine Inseln Shodoshimas verbindet und nur bei Ebbe betreten werden kann. Zudem gibt es dort auch die „Senmaida“, die „1000 Reisfelder“, welche ebenso beeindruckend sein sollen. Der nächste Reiseplan steht also schon fest!
Weitere Informationen

Ort: Koenji, Suginami
Präfektur: Kagawa
Webseite (auf Japanisch): https://shodoshima.or.jp